Wir trauern um unseren Klaus Hoffmann, der am 27.09.2024 im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Klaus war für die Grünen von 2006 bis 2022 Mitglied im Stadtteilausschuss Hoheneck. Die Bewahrung des alten Stadtkerns und dessen Sanierung rund um die Wolfgangkirche und das Antiquariat waren ihm ein großes Anliegen. Er setzte sich ein für den Ausbau von Fuß- und Radwegen in und um seinen Stadtteil und unterstützte den Kneipp-Verein im Bemühen um den Bau eines Kneipp-Beckens, dessen bessere Wasserversorgung und die Herstellung einer ansprechenden Grünfläche im Umfeld. Die am Becken stehende Büste von Pfarrer Kneipp geht auf ihn zurück. Er liebte die Hohenecker Weinberge und warb um die Sichtbarkeit der Naturdenkmäler in Hoheneck. Dem Bürgerverein in Hoheneck stand er bis zuletzt sehr nahe und war sehr enttäuscht über die Nachricht, dass die abgebaute Liegehalle des ehemaligen Hotels trotz Bemühungen auf vielen Seiten doch nicht wiederaufgebaut wird. Von 1989 bis 2004 war er Stadtrat und trug maßgeblich dazu bei, das Thema Umwelt- und Naturschutz von der Theorie in die kommunale Praxis zu übertragen. Im Bauausschuss war er mit seiner Expertise als Architekt und Baurechtler wichtiger Impulsgeber für Um- und Neubauten in Ludwigsburg. Seine Leidenschaft galt der Ludwigsburger Baukultur und der Sicherung von Bau- und Kulturdenkmälern. Unvergessen bleibt sein Einsatz für den Erhalt der beiden Einfamilienhäuser in der Blumenstraße im Rahmen des Bauvorhabens der Kreissparkasse. Die Stärkung der Innenstadt gegenüber dem Breuningerland stand auf seiner Agenda ganz weit oben. Er war humorvoll, konnte zuhören, war ausgeglichen und doch aber unnachgiebig, wenn es darum ging, "schlechte Architektur" oder einen Abriss eines erhaltenswürdigen Gebäudes zu verhindern. Die Schaffung von wohnortnahen begrünten Plätzen zur Begegnung war ihm wichtig. Die Fertigstellung des Baumhaines auf dem Arsenalplatz wird er leider nicht mehr erleben. Viele Jahre war er engagiert im Ortsvorstand der Grünen und fungierte hier als Bindeglied zwischen Fraktion und Ortsverband. Er konnte begeistern, war für fast jede Aktivität zu haben und immer da, wenn Unterstützung notwendig war.

Neben dem Engagement für uns Grüne war er Ideengeber und maßgebliche Gründungsfigur des weit über die Region hinaus bekannten Ludwigsburger Architekturquartettes. Das Veranstaltungsformat wurde seither von verschiedensten Städten übernommen, um die Architektur neuer oder umgebauter Gebäude und Gebäudeensemble zu diskutieren und qualitätsvolle Architektur bekannt zu machen, aber auch gestalterische oder funktionale Schwächen zu benennen. Er schrieb Gedichte, Erzählungen und Beschreibungen, die er zum Teil auch veröffentlichte. Mit seinem letzten Buch arbeitete er für sich seine Familiengeschichte aus den Anfangsjahren in Tangermünde und dem Neuanfang der Familie im Westen auf. "Für seine Enkel und die, die danach kommen", so sagte er. Er konnte Situationen auch auf die Schnelle treffsicher karikaturistisch erfassen. Schade, dass er diese nie veröffentlicht hat. Klaus nannte Bücher seine Freunde und war lange aktiv beim Literarischen Gesprächskreis. Mit den Ludwigsburger Museumsfreunden hat er 1999 einen Verein begründet, der bis heute wirkt und der die Stadtgeschichte immer wieder von einer anderen Seite beleuchtet. Das war ihm wichtig.

Wir verlieren mit Klaus einen Freund, auf den wir immer zählen und vertrauen konnten. Wir verlieren einen Menschen mit Weitsicht, der unbeirrbar die Grünen Ziele verfolgte, auch wenn es mal schwierig wurde.

Wir werden ihn sehr vermissen.