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Einführung eines Fahrradverleihsystems

 

Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stellt folgenden Antrag:

 

Die Stadtverwaltung prüft die Einführung eines Fahrradverleihsystems in Ludwigsburg. Hierbei sollen die Ludwigsburger Einzelhändler, der ADFC und weitere potenzielle Interessenten, wie z.B. Fahrradhändler, einbezogen werden.

 

Begründung: 

 

Ludwigsburg eignet sich aus Sicht der grünen Gemeinderatsfraktion sehr gut für ein Fahrradverleihsystem, da die Entfernungen im Stadtgebiet, z.B. zwischen Bahnhof und den Schlössern, sich hierfür anbieten. Bürgerinnen und Bürger könnten auch im Alltag von dem Angebot profitieren. Die Stadt sollte sich von Erfahrungen berichten lassen, die in anderen Städten mit einem solchen System gemacht worden sind.

 

Bei der Vorbereitung eines Fahrradverleihsystems sollten die Experten des ADFC konsultiert werden und abgeklärt werden, welche Organisationen und Akteure in Ludwigsburg sich beteiligen könnten.

 

Für die Umsetzung könnte der Anbieter neben dem System der Deutschen Bahn AG z.B. „nextbike“ in Frage kommen, der bereits in mehreren Städten ein derartiges Fahrradverleihsystem umgesetzt hat, u.a. in Reutlingen, siehe den als Anlage beigefügten Pressebericht.

 

Mit diesem Anbieter wurde bereits Kontakt aufgenommen. Auf der nächsten Seite sind Fragen aufgeführt, die dem Geschäftsführer von „nextbike“, Herrn Kalupner, per E-Mail vom 23.05.07 gestellt worden waren, inklusive der Antworten vom 19.06.07 (kursiv):

 

  1. Wie werden die Werbepartner akquiriert?
    – Welchen Beitrag leisten allein bundesweite Werbekampagnen?
    – Wie hoch sind die Kosten für lokale Werbepartner?

    50 € netto pro Rad und Monat. Würde erst einmal nur von lokalen Partnern ausgehen.

  2. Wie wird die Wartung der Fahrräder sichergestellt?

    Wir suchen einen lokalen Partner, der an unser IT System angebunden ist, vorrangig einen Fahrradkurier oder eine bestehende Fahrradstation und dergleichen

  3. Wie wählen Sie Zahl und (Start-)Standorte der Fahrräder aus?

    Für Ludwigsburg wären bestimmt 30 bis 50 Räder sinnvoll

  4. Welchen Beitrag/Aufwand muss die Stadt leisten?

    300 € brutto pro Fahrrad


    – Nach welcher Anlaufzeit trägt sich erfahrungsgemäß das System von selbst?

    Nach spätestens 12 bis 24 Monaten

    – Kann das Startkapital von 300 € pro Rad auch anderweitig aufgebracht werden?

    Ja, wenn ein größerer Werbekunde einspringt

    – Welche Unterstützung erwarten Sie zur Einführung des Systems?

    300 € brutto pro Fahrrad und etwas PR

  5. Wie kann sich aus Ihrer Sicht die Zusammenarbeit mit den örtlichen Einzelhändlern (LUCY) gestalten?

    Kann ein gutes Podium für die Werbekundeakquisition sein

  6. Wie kurzfristig könnten Sie das System in unserem städtischen Ausschuss für Bauen, Technik und Umwelt vorstellen?

    Sehr kurzfristig!

  7. Welche zusätzlichen Informationen für ein konkretes Angebot benötigen Sie?

    Die Radanzahl.

 

 

Anlage:

 

Reutlinger Stadtanzeiger vom 07.06.06, http://www.gea.de/detail/594772, Stand: 24.05.07

 

Service - Das Unternehmen »Nextbike« und der Reutlinger General-Anzeiger setzen ab sofort auf Leih-Drahtesel und machen Passanten mit Stadt-Rädern mobil

 

Bei Anruf Rad und Tat

 

VON HEIKE KRÜGER

 

 

 

Die ersten zehn vom GEA durch Werbung unterstützten City-Bikes stehen ab heute zur spontanen Nutzung bereit.
FOTO: NIETHAMMER

 

 

REUTLINGEN. Lust auf eine spontane Radtour durch die City, aber keinen Drahtesel zur Hand? Den letzten Bus verpasst, aber kein Geld fürs Taxi parat? Plattfuß und Termindruck? Kein Problem! Denn seit gestern gibt's in Reutlingen Fahrräder, die bequem und rund um die Uhr ausgeliehen werden können. Ein kurzer Anruf genügt und schon steht einer Spritztour nichts mehr im Wege. Einzige Voraussetzung: Interessenten für die Service-Bikes sollten im Besitz einer gültigen Kreditkarte sein. Dann können sie per Handy respektive Festnetz unter der Nummer 0341/2238396 die Kundenhotline des Leipziger Unternehmens »Nextbike« anwählen, sich registrieren lassen, eine Codenummer erfragen und schon Minuten später in die Pedale treten.

 

Zehn GEA-Räder

Zehn vom GEA gesponserte Drahtesel, die ab sofort auf dem Marktplatz und am Bahnhof auf Kundschaft warten, markieren den Anfang der Stadtrad-Kampagne in Reutlingen, die in Leipzig, Bamberg, Halle, Mainz und Erlangen bereits feine Erfolge feiert und sich nun auch an der Echaz etablieren soll. Wenn's gut läuft und weitere Werbeträger das Leihgeschäft unterstützen, könnten es bis Jahresende sogar 50 Räder sein, die »Nextbike« am Fuße der Achalm ins Rennen schickt. So jedenfalls die Hoffnung von Ideengeber Ralf Kalupner, der auf »maximale Flexibilität zu minimalem Preis« setzt. Zumal sich die Leihgebühr - dank Sponsorings - in engen Grenzen hält. Die erste Nutzungsstunde wird sogar kostenlos sein.

Eine Stunde gratis

»Für jede weitere Stunde berechnen wir dann einen Euro. Die Tagespauschale beläuft sich auf fünf Euro, wenn die Räder wieder zum Ausgangspunkt zurückgebracht werden«, so Kalupner, der jedoch ausdrücklich darauf hinweist, dass die Bikes prinzipiell an jeder x-beliebigen Kreuzung abgestellt werden können - so man eine Extragebühr in Kauf nimmt.

Pro Kilometer, der zwischen Start- und Abstellpunkt liegt, wird ein Euro fällig, was sich bei größeren Distanzen natürlich läppern kann. Wer etwa vom Bahnhof nach Rommelsbach strampelt, muss mit einem Aufpreis von rund 12 Euro rechnen. Diese dienen zur Finanzierung eines Reutlinger Fahrradkuriers, der die nach Gusto geparkten Drahtesel zügig einsammelt und zu ihren Stammplätzen an den Bahnhof und auf den Marktplatz zurückbringt.

Doch woher weiß »Nextbike«, dass der Kunde seine Tour definitiv beendet und das Leihrad nicht nur kurzfristig vor einem Geschäft zwischengeparkt hat? »Durch telefonische Abmeldung«, wie Ralf Kalupner erklärt. So lange man sich nämlich nicht via Hotline abmeldet, gilt das Stadt-Rad als »gebucht«; hat der vor dem Start erfragte Zahlencode, mit dem sich das Fahrradschloss öffnen lässt, seine Gültigkeit. Wobei sich besagte Codes bei jeder Abmeldung ändern - damit kein Schindluder mit Reutlingens ersten zehn City-Bikes getrieben wird.

Bestellung per Internet

Und Interessenten, die über keine Kreditkarte verfügen? Die können zwar ebenfalls den Radel-Service nutzen, nicht aber nach dem Lust-und-Laune-Prinzip (ver-)fahren. Der Grund: Für sie ist eine Registrierung per Internet Pflicht. Auf der Firmen-Webside muss die Bankverbindung eingetragen und sicherheitshalber ein Cent überwiesen werden. Erst zwei bis drei Tage später haben Nicht-Kreditkarten-Besitzer dann Gelegenheit, sich in den Sattel zu schwingen. (GEA)

 

 

 

 

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