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Entwicklung des Flakkasernenareals

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen begrüßt die bisherigen Planungen zur Bebauung der Flakkaserne. Insbesondere das Ziel die gewachsene Baumstruktur zu erhalten und das zukunftsfähige Energiekonzept mit einer Mischung aus ernergiesparendem Bauen (Niedrig-/Passivenergiebauweise), Verwendung erneuerbarer Energien (Holzhackschnitzelwerk, Solarenergie) und Energieeffizienz mit BHKW findet unsere Unterstützung, ebenso die 2 Bushaltestellen in der Walter-Flex-Straße.

Wir bitten darum, noch folgende Aspekte in der Zukunftswerkstatt zu beraten:

  1. Ökologie
    Bei den Baumaßnahmen muss besonders darauf geachtet werden, dass der Wurzelbereich der zu erhaltenden Bäume nicht geschädigt wird.
    Die Gebäude sollen – wo immer möglich - eine Dachbegrünung erhalten.
    Die Kanalisation soll durch ein getrenntes Abwassersystem (Rigolensystem) entlastet werden.
    Ein Regenrückhaltebecken mit nutzbarer Uferzone (wie im „Rotbäumlesfeld“, nicht wie in „Gegen Eich“) wird in einer der geplanten „Grünen Zonen“ angelegt.
    Für PKW-Stellplätze wird kein Schwarzbelag zugelassen, sondern ein wasserdurchlässiger Belag vorgeschrieben.
    Das Vorkommen seltener Vogelarten in der Flakkaserne wird untersucht und ein Programm zum Schutz aufgelegt.
    Bei dem zu verwendenden Baumaterial wird auf ökologische Kriterien geachtet.

  2. Energie
    Es wird angestrebt, ein Modellhaus mit Brennstoffzellentechnik zu versorgen.

  3. Förderung von sozialem Verhalten/Kontakten zwischen den BewohnerInnen
    Eine außen liegende Erschließung (Außentreppen) hin zum Kommunikatons-, Spiel- und Sitzbereich; wobei sich die Küchen hin zu dieser Erschließung orientieren.
    Keine Verbindung von der Wohnung zur Tiefgarage! Man trifft sich vor der Haustüre.
    Quartiersgaragen am Eingang zum Wohngebiet in der Comburgstraße für BesucherInnen und den westlichen Teil des Wohngebiets ersetzen einzelne Tiefgaragen unter den Wohnungen.
    Die Quartiersgarage dient als Standort für mindestens ein Stadtmobil.
    Treffpunkte und Spielplätze sollen naturnah gestaltet werden (keine überflüssige Möblierung). Bei der Sporthalle soll ein Treffpunkt für junge Menschen entstehen.

  4. Erschließung
    Zu- und Abfahrt zum Wohngebiet soll nur über die Comburgstraße sein (keine Anbindung an die Walter-Flex-Straße!)
    Gehwege soll es nur entlang des Erschließungs-U geben. Im übrigen Gebiet werden die Erschließungsflächen gemischt genutzt.
    Das gesamte Wohngebiet soll auch für Menschen mit Behinderungen uneingeschränkt genutzt werden können.

Begründung:

Zu 1. Ökologie

Auch wenn es sich um eine Konversionsfläche handelt, müssen wir in unserem dicht besiedelten Raum jede Möglichkeit zum Erhalt von Natur nutzen und jede überflüssige Versiegelung des Bodens meiden. Ein Regenrückhaltebecken ist verlorene Fläche, wenn es wie in „Gegen Eich eingezäunt werden muss. Gerade Wasser und Uferzonen sind für Kinder ein spannender Erlebnisraum und dienen der Vielfalt von Flora und Fauna. Die Uferzone kann so gestaltet werden, dass sie auch für kleinere Kinder keine Gefahr darstellt.

Zu 2. Energie

Die Brennstoffzellentechnik ist eine saubere Energie-Technologie, die es gilt weiter zu erforschen und in Serienreife zu bringen. Ein Mehrgenerationenhaus könnte dafür ein gutes Objekt sein. Die Stadtwerke haben bereits in Kooperation mit der EnBW die Brennstoffzelle in einem Kindergarten installiert. Ein Wohngebäude wäre ein weiteres interessantes Projekt.

Zu 3. soziales Verhalten/Kontaktförderung

Gerade die Tiefgaragen in den neuen Wohngebieten fördern Anonymität, da man sich nicht mehr vor der Haustür trifft. Quartiersgaragen an der Comburgstraße können von den BewohnerInnen im westlichen Wohngebiet mit nur wenigen Schritten erreicht werden. Die Zufahrt zur Wohnung, um Lasten abzuladen, bleibt trotzdem gewährleistet. Quartiersgaragen bieten eine effizientere Nutzung durch BesucherInnen als der geplante ein zusätzliche Parkplatz auf fünf Wohneinheiten.

Wir begrüßen den Erhalt der denkmalgeschützten Sporthalle als offenen Raum, der als Wetterschutz für zahlreiche soziale Kontakte dienen kann und besonders für junge Menschen (auch aus dem Schlößlesfeld) ein attraktiver Treffpunkt werden kann. So ein Treffpunkt wird im Schlößlesfeld schon lange gefordert.

Wir wollen keine Spielplätze/Treffpunkte, die wg. der vorhandenen Möblierung keinen Raum mehr lassen für eigene Kreativität. Selbstverständlich braucht es in den Grünzonen genügend Sitzgelegenheiten. Darüber hinaus bieten aber Wasserläufe, Kletterbäume, Mauern zum balancieren usw. mehr Aktionsraum als Wippen und Rutschen.

Zu 4. Erschließung
Eine Anbindung an die Walter-Flex-Straße würde zu mehr Verkehr in der Neckarweihinger Straße führen, für den diese nicht ausgelegt ist. Der Einzelhandel in Oßweil ist vom Wohngebiet aus gut zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Bus zu erreichen. Wer dazu das Auto braucht, dem ist der Umweg über die Comburgstraße durchaus zuzumuten und wenn es keine Waiblinger Straße gibt, die wir ablehnen, braucht der Einzelhandel in Oßweil die Konkurrenz durch das Kaufland nicht zu fürchten, denn nur mit der Waiblinger Straße wäre der Weg von der Comburgstraße zum Kaufland einfacher als in die Mitte Oßweils. Die hohe Feinstaubbelastung macht doch offensichtlich, dass es höchste Zeit ist, alles zu unternehmen um Verkehr zu vermeiden und nicht weiteren Verkehr zu erzeugen.

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