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Prüfung von "gemischten Verkehrsflächen" in der Verkehrsplanung (v.a. in der Innenstadt)

im Sachzusammenhang mit den Beratungen zur weiteren Verkehrsplanung in der Innenstadt, BTU 9.2.2006, und zu weiteren Beratungen über die darüber hinausgehend, unten erwähnten Planungsgebiete

Die Stadt prüft, wo in der (Innen-)Stadt die Möglichkeit besteht, „gemischte Verkehrsflächen“ einzurichten. Es sollen Bereiche ausgewählt werden, die sich für eine gleichberechtigte Nutzung durch alle Verkehrsteilnehmer eignen.

 

Es werden daher insbesondere folgende Stellen in die Prüfung einbezogen:

 

  •  Kreuzungsbereich Schillerdurchlass/Uhlandstraße/Schillerstraße/Bahnhofstraße mit einem Kreisverkehr (siehe auch Antrag unserer Fraktion, Vorlage 291/05, dessen Behandlung im Zuge der Innenstadtverkehrsplanung zugesagt wurde),
  • südlicher Schillerplatz mit Anbindung Mathilden-/Schiller-/Arsenal-/Solitudestraße,
  • der Kreuzungsbereich See-/Alleenstraße im Schulcampus,
  • der Kreuzungsbereich See-/Mathildenstraße,
  • die Eberhardstraße,
  • sowie – soweit noch möglich – der Kreuzungsbereich Körner-/Asperger Straße.

 

Neben der Verkehrsplanung in der Innenstadt soll das Konzept der „gemischten Verkehrsfläche“ an anderen Stellen in Erwägung gezogen werden, z.B.

 

  • bei der Ortskernsanierung in Poppenweiler vor der Kelter,
  • am Berliner Platz (zwischen Oststadtschule und Stadionbad, siehe auch Antrag unserer Fraktion, Vorlage 318/00),
  • bei der Uferstraße im Ortskern in Hoheneck,
  • im Zentrum von Oßweil (siehe auch Antrag unserer Fraktion, Vorlagen 256/05) oder
  • in Pflugfelden.

 

 

Begründung:

 

Die Tendenz zu einer innovativen Verkehrsplanung mit gemischten Verkehrsflächen (sog.  „Shared Space“, der zur Zeit in einem von der EU geförderten Projekt u.a. im deutschen Bohmte beispielhaft umgesetzt wird) wollen wir in Ludwigsburg weiter vertiefen. Bereits jetzt ist das Konzept ansatzweise im geplanten Neubaugebiet „Neckarterrasse“ und bei der Neugestaltung der Schulgasse vorgesehen.

 

Zu viele Verkehrsschilder verringern die Verkehrssicherheit und kosten viel Geld. Im niederländischen Drachten gibt es kaum noch Unfälle, seit die Verkehrsschilder komplett entfernt wurden und überall Tempolimite von 30 km/h sowie "rechts vor links" gilt. Das Experiment war in den Niederlanden so erfolgreich, dass heute auch andernorts in Europa Verkehrsschilder demontiert werden. Im Schnitt kostet jedes Schild 350 € und der Betrieb einer Ampelanlage jährlich 15.000 € (siehe auch unseren Antrag zum Haushaltsplan 2006). Von weniger Schildern kann darüber hinaus das Stadtbild profitieren. Dies ist nur ein positiver Aspekt gemischter Verkehrsflächen.

 

Sensible Stellen im Stadtgebiet erfordern die gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer. Dort wo sich diese knappen Raum teilen können, kann lebendige Stadt entstehen. Gleichzeitig wird allen Teilnehmern die Verkehrsteilnahme erleichtert – erhöhte Mobilität ist möglich.

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