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Die Gemeinderatsfraktion der Grünen stellt zur Ansiedlung eines Aldi-Marktes in der Marbacher Straße folgendes fest:

Die Gemeinderatsfraktion der Grünen lehnt die Ansiedlung eines Aldi-Marktes auf dem Hubele-Gelände in der Marbacher Straße ab. In der nicht-öffentlichen Sitzung des Bauausschusses des Gemeinderates Ludwigsburg am 30.11.00 sprachen sich zwar die drei großen Fraktionen für den Aldi-Markt aus, die Vertreter der Grünen und der LUBU votierten jedoch dagegen. Dies ist in ihrem Bericht über die Sitzung nicht deutlich geworden.

Folgende Gründe sprechen aus Sicht der Grünen-Fraktion dagegen:

 

1. Für das Hubele-Areal ist vor Jahren die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen worden, der ein eingeschränktes Gewerbegebiet (GEE) und die Rekultivierung des ansteigenden Nordhangs zum Inhalt hat. Es wird immer beklagt, dass in Ludwigsburg Gewerbeflächen fehlen. Gerade die Befürworter des Aldi machen sich bei jeder Gelegenheit für neue Gewerbegebiete stark, gegebenenfalls auch im Aussenbereich, also auf der grünen Wiese. Hier gibt es nun eine verkehrsgünstig gelegene Fläche, auf der sich nicht-störendes Gewerbe bequem ansiedeln könnte. Die Fläche darf nicht für Zwecke des großflächigen Einzelhandels, von dem Ludwigsburg schon genug hat, verbraucht werden.

 

2. Der Billigmacher Aldi schadet mit seinem Warenangebot der Innenstadt. Jede Woche mehrmals annonciert Aldi, wie auch andere mit ihm in einem gnadenlosen Konkurrenzkampf stehende Discounter, in großen bunten Anzeigen seine Artikel. Aus diesen Anzeigen geht hervor, dass die Discounter zahlreiche Warenarten zu Schleuderpreisen anbieten, für die es in der Innenstadt Fachgeschäfte gibt. Im Ergebnis besteht die Gefahr, dass die Discounter sowohl die Fachgeschäfte, wie auch die Qualität des Warenangebots ruinieren. Nicht nur auf die Innenstadt sondern auch auf die benachbarten Stadtteile wird sich die Ansiedlung von Aldi in dieser Beziehung nachteilig auswirken. Auch Neckarweihingen, Schlösslesfeld und Hoheneck werden unter der Ansiedlung des Discounters zu leiden haben.

 

3. Nach einer Berechnugn des Oßweiler Verkehrsbüros wird der Discounter nachmittags und abends zusätzlich ca. 700 KFZ pro Stunde mehr auf den Straßenzug Gemsenbergstraße-Uferstraße-Heimengasse bringen. Dies ist für Hoheneck nicht mehr zumutbar.

 

Wie im Anschluss an die Sitzung aus gut unterrichteten Kreisen zu erfahren war, hat auch eine Ludwigsburger Firma für Steuerungstechnik Interesse am Hubelegelände bekundet. Diese Firma würde unter bestimmten Bedingungen einen kleineren Teil des Geländes hinter dem Aldi-Markt überbauen. Mit einem hohen Grundstückspreis für Aldi soll dieser Firma der Einstieg erleichtert werden, deren Bauplatz dadurch billiger sein kann, so die Vorstellung der Stadtverwaltung.

 

Die Fraktion der Grünen fordert, Aldi aus den genannten Gründen und zum Schutz der Stadt nicht zum Zuge kommen zu lassen. Die Stadt soll andererseits der Firma für Steuerungstechnik selber beim Einstieg in das Hubeleareal helfen - z. B. bei den notwendigen Baugrunduntersuchungen im Auffüllgelände. Die Grünen sind davon überzeugt, dass sich weitere nicht-störende Gewerbebetriebe in absehbarer Zeit in dieser verkehrsgünstigen Lage finden werden.

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