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Beach am Neckarufer

 

Schutz und Nutzen in Einklang zu bringen, Mensch und Natur gleichermaßen zu würdigen.
Das ist der Auftrag von IKoNE - Integrierende Konzeption Neckar-Einzugsgebiet.
Dem entspricht durchaus das Ziel, das sich die Stadt Ludwigsburg gesetzt hatte, nämlich den Neckarverlauf nicht nur ökologisch aufzuwerten, sondern eine „Erlebniszone“ zu schaffen.
Zugänge und Aufenthaltsbereiche sollten entstehen und so der Neckar dem Menschen zur Erholung dienen.

Um dieses Konzept umzusetzen wurde viel Geld aufgewendet. Unter anderem aus dem monetären Ökokonto der Stadt Ludwigsburg.

Die Ludwigsburger wissen diese neu geschaffene Erholungszone zu schätzen. Das hat die Meinungsumfrage der POZ Ludwigsburg eindeutig bestätigt. Die Menschen freuen sich an der Umgestaltung, sie genießen die Möglichkeit, hier zu flanieren und ohne Konflikt zwischen Radfahrern und Fußgängern ihrem Fluss nahe zu kommen.

Mit dem Projekt "Neckartor" sollen weitere Besucher an den "Neckarstrand" gelockt werden.
Das Beachvolleyball-Feld und die Möglichkeit, am Wasser zu sitzen, sind sicherlich verlockend.
Angesichts von vier unterschiedlichen Gastroeinrichtungen plus einem Spa-Bereich schwant manchem eher der Ballermann, als eine Erlebniszone am Neckar.

Zum Nutzungskonzept macht die Vorlage nur sehr vage Angaben. Völlig offen bleiben die ordnungsrechtlichen Auflagen. Wie sind die Möglichkeiten einer Kontrolle, ob die Auflagen eingehalten werden? Wie ist die finanzielle Regelung betreffs sicherlich notwendiger Ordnungsdienste?

Diese grundsätzlichen Fragen müssen im Vorfeld geklärt sein.
Anlieger haben ein Recht, hierüber Anlieger frühzeitig informiert zu werden und auch angehört zu werden.
Der Verfahrensverlauf war hier mehr als ungut.
Die Einladung der Stadtteilausschüsse erfolgte sehr kurzfristig zu einem Termin in den Ferien.
Die Mitglieder des Gemeinderats waren über diesen Termin nicht informiert.
Ob der Stadtteilausschuss überhaupt abstimmungsfähig war, sei dahin gestellt.

Auch muss geklärt werden, welche Priorität die Umgestaltung der Uferwiesen als ökologische Ausgleichsmaßnahme hat. Sollte mit dem Beach-Projekt festgeschrieben werden, dass eben kein geschützter Raum für Pflanzen und Tiere besteht - so wird die Stadtverwaltung in der LKZ zitiert - , ist die Verwendung von Mitteln aus dem Ökokonto äußerst fragwürdig.

Der heutigen Vorlage können wir GRÜNEN nicht zustimmen.
Wir wünschen - wie gesagt, eine bessere Vorbereitung und Abstimmung mit den Bürgern und Bürgerinnen.
Gleichzeitig plädieren wir dafür, Alternativstandorte zu prüfen. Hier nochmals die Idee, innerstädtisch, z.B. auf dem Parkplatz beim Staatsarchiv ein Beach einzurichten. Oder in einer der Grillzonen hinter dem Freibad.
Wahrscheinlich wird Ludwigsburg dann erst im nächsten Jahr ein Beachprojekt haben.
Aber dann mit Nutzern und Anliegern abgestimmt und ökologisch sinnvoll.
Damit es das wird, was es sein soll: ein Erlebnis.

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