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Redebeitrag zu TOP 2.1 der Gemeinderatssitzung am 30.06.2010 „Stadtteilentwicklungsplan Poppenweiler“ – Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

vielen Dank an alle Beteiligten für die umfangreiche Arbeit bei der Aufstellung des Stadtteilentwicklungsplanes. Leider haben die Stadtteilausschussmitglieder die Vorlage erst sehr kurzfristig erhalten, sodass Rückmeldungen kaum möglich waren. Wir hoffen, dass die Bürgerbeteiligung als wichtiges Element bei der Aufstellung der Stadtteilentwicklungspläne fortwirkt und weitere Früchte tragen wird. Auch hier gilt allen Dank, die sich eingebracht haben und ihre Ideen für die Zukunft ihres Stadtteils diskutiert haben. Besonders loben wollen wir die Beteiligung von Kindern und Schülern. Insgesamt sollte die Stadtplanung zukünftig noch stärker auf diese Zielgruppe zugehen, wie dies Mannheim beispielsweise mit seiner „Spielleitplanung“ umsetzt.

In vielen Bereichen sind nach der Bestandsaufnahme nachvollziehbare und gute Ziele und Maßnahmen für die weitere Entwicklung von Poppenweiler formuliert worden. Sicherlich ist Poppenweiler, wie es ausdrücklich erwähnt wird, ein besonderer Stadtteil in Ludwigsburg: vom schon ländlichen Umfeld geprägt und mit einer recht homogenen Struktur bei den Bewohnern. Daher stellen sich manche Probleme nicht in gleicher Form wie in der restlichen Stadt Ludwigsburg. Aber auch in Poppenweiler gibt es einige Maßnahmen, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden müssen.

Mit der Ausweisung des Sanierungsgebietes, in dem bereits einige Maßnahmen umgesetzt werden konnten, sind wichtige Schritte getan. Mit dem Bau von Kleinpflegeheim und Seniorenwohnungen in zentraler Lage wird der Stadtteil gestärkt.

Es gilt, die vorhandene Nahversorgung zu erhalten und weiter zu stabilisieren. Die Anstrengungen der Stadtverwaltung dürfen hier nicht nachlassen. Das gleiche gilt für die Kinderbetreuung. Möglichst zeitnah muss eine Lösung für den offensichtlich vorhandenen Bedarf zur Betreuung von Unterdreijährigen gefunden werden. Wir haben gehört, dass Eltern teilweise schon Betreuungsangebote in Hochdorf in Anspruch nehmen. Wir hoffen, dass das Kinder- und Familienzentrum den Bedarf wird decken können. Ansonsten ist die Breitbandversorgung in nächster Zukunft sicher zu stellen.

Im Stadtteilentwicklungsplan ist ein Baulückenkataster erwähnt. Gerne würden wir hierzu bei Gelegenheit einen Bericht im BTU erhalten. Eine Bebauung des im Plan eingezeichneten Gebietes am westlichen Ortseingang lehnen wir auch auf lange Sicht ab. Die Abrundung von Poppenweiler im Nordosten ist dagegen eher vorstellbar, da hier auch die Nähe zu Ortsmitte gegeben ist.

Wir wollen eine langfristige Lösung für die Vereine. Und auch die Weiterentwicklung des Schulgeländes mit einem künftigen Hallenstandort ist ein wichtiges Projekt für Poppenweiler. Wünschen ist erlaubt, haben wir ja beim vorangegangenen Tagesordnungspunkt gehört.

Der Stadtteilentwicklungsplan zeigt, wie wichtig eine Anbindung von Poppenweiler an den Neckar ist. Nicht nur der Aussichtspunkt, auch der direkte Zugang muss künftig gesichert werden. Wir würden als Zukunftsprojekt daher eine zusätzliche Brücke zu den Zugwiesen hinüber unterstützen. Diese Brücke würde zudem eine direktere Radwegeverbindung zur Kernstadt bieten. Außerdem ist die Zukunft der Schleusenbrücke aufgrund des baulichen Zustands ja wohl fraglich. Das Freibad wäre dann nur noch über Umwege und über die Straßenbrücken von Poppenweiler aus erreichbar.

Erst gestern gab es eine Pressemitteilung der Landesregierung, in der Landeswirtschaftsminister Pfister einen starken Ausbau – Vervierfachung bis 2020 – der Windkraft im Land fordert. Wir vermissen daher als Zukunftsprojekt im STEP ein Windrad auf der Höhe zwischen Neckarweihingen und Poppenweiler. Zumindest geprüft sollte es werden. Der Stadtteilentwicklungsplan sollte als Leitlinie für die Zukunft Poppenweilers auch ambitionierte Projekte enthalten.

Beim Verkehr darf die inzwischen recht gute Bustaktung keinenfalls aufgeben werden. Im Stadtteil gibt es Wünsche nach einer besseren Busverbindung nach Marbach. Auch wenn uns das mit dem Blick der Kernstadt schwer fällt, sollte hier auf den Landkreis zugegangen werden. Eine Umgestaltung der Steinheimer Straße zur Entschleunigung des Straßenverkehrs ist für uns wünschenswert. Schließlich war hier in der Vergangenheit auch Tempo 30 ausgewiesen.

Ansonsten sind einige, sehr kreative Vorschläge im STEP aufgenommen, um den Stadtteil Poppenweiler für die Zukunft vital zu halten. Wir wünschen uns, dass möglichst viele Maßnahmen auch mit langfristigem Erfolg realisiert werden können.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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