video_label

Redebeitrag zum Zwischenbericht ZIEL (Zentrale Innenstadtentwicklung Ludwigsburg) - Bericht von Verkehrsplaner Prof. Hupfer

Vielen Dank für Ihren Bericht, Herr Prof. Hupfer. Sie haben umfangreiche Untersuchungen angestellt und Sie haben uns heute interessante Ergebnisse präsentiert. Glücklicherweise hatten wir die umfangreichen Unterlagen bereits vorab erhalten und konnten uns schon damit beschäftigen. Ihr Vortrag hat das aber Alles aber noch einmal gut erklärt. Und vieles davon können wir aus täglicher Anschauung nachvollziehen.

Die Fraktion der Grünen spricht sich für den Planfall ohne Parken auf dem Arsenalplatz und ohne Durchfahrtsmöglichkeit in der Arsenalstraße. Wir wollen daher diese Variante vertieft untersuchen und weiter planen. Dabei interessiert uns auch die Einschätzung der Verwaltung, welcher Aufwand jeweils notwendig ist. Bei dieser Variante dürfte er eher niedrig sein.

Die Arsenalstraße soll aus unserer Sicht künftig dem Umweltverbund, also dem öffentlichen Verkehr, den Radfahrerinnen und Radfahrern zur Verfügung stehen. Ihre Ergebnisse, Herr Prof. Hupfer, bestätigen das. Ich zitiere aus der vorliegenden Mitteilungsvorlage auf Seite 4: "Die Modellergebnisse legen nahe, dass die Herausnahme des Durchgangsverkehrs aus der zentralen Innenstadt verkehrlich beherrschbar ist, und dass das zentrale Erschließungssystem der Innenstadt entlang des Parkrings hinreichend Reserven und Möglichkeiten der Verkehrsabwicklung bietet."

Prof. Hupfer und sein Team haben darüber hinaus nachgewiesen, dass kein besonderer Bedarf für weitere, zusätzliche Parkplätze besteht. Wir meinen, dass die Stadtverwaltung prüfen soll, wie die bereits vorhandenen Parkmöglichkeiten noch besser genutzt werden können:
- WilhelmGallerie am Sonntag.
- Sparkassen-Tiefgarage - sie ist, wenn wir es richtig gesehen haben, bei ihren Untersuchungen noch gar nicht berücksichtigt worden.
- Parkhäuser westlich des Bahnhofs.

Wir fragen uns, ob wir damit nicht schnell und kostengünstig das bereits gute Parkplatzangebot weiter verbessern können für die Kundinnen und Kunden des Einzelhandels und der Gastronomie sowie sonstiger Einrichtungen. Die Kosten für eine neues Parkhaus wären hoch. Das Geld wollen wir lieber in anderer Form in eine attraktive Innenstadt stecken, z.B. zur Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und für noch mehr Aufenthaltsqualität.

Für uns ist der Weg frei und die Zeit reif für einen grünen Arsenalplatz. Als Parkplatz ist er zu schade. Viel lieber würden wir hier Liege- und Sitzgelegenheiten, großzügige Gehwege oder Platz für Open-Air-Kino sehen. Bald sind zehn Jahre vergangen, seit die Grünen hierfür Vorschläge auf den Tisch gelegt haben. Als grüne Lunge im Herzen der Stadt wird der Arsenalplatz dafür sorgen, dass sich die Menschen in der Innenstadt wohlfühlen, gerne und oft wiederkommen und die Dienstleistungen hier nutzen.

Herr Kurt, Sie haben es auch erwähnt: Die Bürgerbeteiligung zum Klimaanpassungskonzept hat gerade erst gezeigt, wie wichtig Grün in der dicht bebauten Stadt ist und wie sehr sich die Bürgerinnen und Bürger richtige Grünflächen wünschen.

Auf dem Schillerplatz wollen wir großkronige Bäume nachpflanzen. Das geht wohl nur ohne Tiefgarage, damit die Bäume tief wurzeln können. Ein gut gefasster Schillerplatz kann sicherlich die vielfältigen Verkehrsfunktionen besser bewältigen gerade dann, wenn weniger Platz für querende Autos benötigt wird. Im gesamten Umfeld von ZIEL müssen aus Sicht der Grünen großzügige Fußgängerüberwege mit kurzen Wartezeiten geschaffen werden, insbesondere an der Kreuzung von Schiller- und Solitudestraße besteht hier Handlungsbedarf.

Ich komme zur Alleenstraße und zum Campusumfeld:
Bessere Bedingungen für Radfahrerinnen und Radfahrer in Ludwigsburg sind dringend notwendig. In unmittelbarer Nähe zum Innenstadtcampus kommt ein wesentlicher Punkt dazu: Die vielen Schülerinnen und Schüler, die jeden Tag mit dem Rad in die Schule kommen, brauchen sichere Radwege. Die Probleme kann man täglich beobachten und die Probleme wurden in den erfolgten Befragungen bestätigt. Im Umfeld von ZIEL muss eine durchgehende und sichere Verbindung auf der Achse von Schillerstraße und Mathildenstraße geschaffen werden.
In der Alleenstraße passieren viele Unfälle, weil Schülerinnen und Schüler beim Abbiegen zu den Schulen den Autoverkehr oder den Gegenverkehr auf dem Zweirichtungsradweg kreuzen müssen. Der Radweg ist dem starken Andrang nicht gewachsen. Es ist daher nachvollziehbar, dass auch die Arge Campus Verbesserungen einfordert. Zuletzt haben wir im Zusammenhang mit den Beratungen über die Gestaltung der Außenflächen des Goethegymnasiums gesagt, dass wir die Alleenstraße zur Fahrradstraße machen wollen. V.a. der Abschnitt zwischen Solitudestraße und der B27 muss nun schnell umgestaltet werden. Haushaltsmittel stehen hierfür ja nun ausreichend zur Verfügung. Wir wollen bald die Planung beschließen und umsetzen. Der Vorschlag einer zeitlichen Sperrung für den Autoverkehr während der Schulzeiten ist dabei bestechend. Mit den heute vorgestellten Ergebnissen zum Verkehr in der Innenstadt sind wir wieder ein kleines Stück weiter.

Nun gilt es, konsequent weiter voranzugehen. Der ADFC veranstaltet jetzt gerade schon seit 20 Uhr im Podium der Musikhalle am Bahnhof mit seiner Landesvorsitzenden Frau Dr. Zühlke und der Staatssekretärin im Landesverkehrsministerium Dr. Splett eine Podiumsdiskussion zum Thema Radverkehr in der Stadt, zu der auch wir Stadträte eingeladen wurden. Sie sehen das Verkehrsthema hier in Ludwigsburg ist ein "heißes".

expand_less