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Grüne informieren über Radverkehrszielnetz


Den AOK-Radsonntag am 15. Juni hat die Gemeinderatsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen genutzt, um an der Seeschlossallee über den „langen Weg zum Ludwigsburg Radwegenetz“ zu informieren. Bereits vor 10 Jahren habe ein beauftragtes Verkehrsbüro im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans dem Ludwigsburger Gemeinderat dringenden Handlungsbedarf aufgezeigt, wenn man den Radverkehrsanteil in Ludwigsburg erhöhen will. 2003 habe die Stadt ein „Radverkehrszielnetz 2010“ vorgelegt, das vom Gemeinderat beschlossen wurde. Gerade einmal drei Maßnahmen seien heute – nach Ablauf von fünf Jahren – aus diesem Maßnahmenkatalog umgesetzt.


Trotz regnerischem Wetter nutzten zahlreiche Radler und Spaziergänger die Gelegenheit, sich beim angebotenen Imbiss zur Ludwigsburger Verkehrspolitik zu äußern. Für die Sicherheit der Radler werde in Ludwigsburg zu wenig getan, war die einhellige Meinung. Stadträtin Roswitha Matschiner: „Wenn wir den Fahrradanteil in Ludwigsburg erhöhen wollen, müssen wir uns auch an den Wünschen derer orientieren, die sich heute im Stadtverkehr zu unsicher fühlen. Als Stadträtin habe ich besonders die schwachen Verkehrsteilnehmer im Blick.“ Zumindest die wichtigsten Schulwege müssten auf verkehrsreichen Straßen separate Spuren für Radler aufweisen. Das Beispiel Hoferstraße habe gezeigt, dass Eltern Ihre Kinder nicht mit dem Rad in die Schule schicken, wenn kein eigener Weg für Radler ausgewiesen ist.


„Die Seestraße beispielsweise hätte man längst als Fahrradstraße ausweisen müssen, um die Südstadt besser an die Innenstadt anzubinden“, bedauert Stadträtin Elfriede Steinwand den mangelnden politischen Willen für Verbesserungen. Die Pläne dazu würden seit 1992 in den Schubladen der Stadt liegen. Das Beispiel in der Friedrich-Ebert-Straße mache deutlich, wie der Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehrsaufkommen gesteigert werden kann, wenn ein attraktives Angebot vorhanden ist.


„In einer Anfrage an die Stadtverwaltung haben wir nach dem Stand der Radwegeplanung und nach Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs gefragt,“ so Stadtrat Markus Gericke. Die Antwort von Oberbürgermeister Spec mache deutlich, dass für ein stärkeres Engagement der Stadt das Wohlwollen der Kommunalpolitiker auch aus den anderen Gemeinderatsfraktionen notwendig ist. Dabei sei die Förderung des Radverkehrs doch explizit Ziel des Stadtentwicklungskonzeptes. Anfrage und Antwort sind bei der Fraktion der Grünen erhältlich (07141/688651).


Die Grünen bieten an, sich gemeinsam mit allen, die mit dieser Situation auch unzufrieden sind, für Verbesserungen einzusetzen. Daher laden sie zu einem ersten Treffen ein am Dienstag, den 15. Juli, um 18 Uhr im Kulturzentrum (Zimmer 102). Ziel ist es, dass sich möglichst viele an einer Aktion zur „Mobilen Woche“ beteiligen, die im September europaweit unter dem Motto „Saubere Luft für alle“ stattfinden wird.

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