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Tempolimit kurzfristig beste Lösung

Die Grünen im Gemeinderat Ludwigsburg hatten im Sommer bei der Diskussion um den Lärmschutz auf der A 81 den Antrag gestellt: Prüfung von Tempo 100 tagsüber, Tempo 80 nachts. „Damit hätten wir kurzfristig den Lärm für die geplagten Anwohner der A 81 merkbar reduziert, haben im Gemeinderat aber keine Mehrheit gefunden.“ sagt Stadtrat Markus Gericke. Die Diskussion um eine temporäre Freigabe der Standspur habe gezeigt, dass ein Tempolimit die beste Möglichkeit ist, die Verkehrsmassen zu Stoßzeiten zu bewältigen. Stadtrat Michael Vierling: "Wir unterstützen die Position der Fachbehörde Umweltbundesamt, wonach ein Tempolimit auf 100 und gegebenenfalls auf 80 Stundenkilometer die vorrangige Maßnahme für Lärmschutz und besseren Verkehrsfluss sein sollte. Erfreulicherweise bewegt sich offenbar auch das Regierungspräsidium Stuttgart auf diesen Standpunkt zu."


Die Grünen sind allerdings der Meinung, dass das Tempo auf der Autobahn nicht nur während der Rushhour morgens und abends gedrosselt werden sollte. Gerade auch zu den anderen Tageszeiten sei es notwendig, das Tempo zum Lärmschutz zu reduzieren. Es gebe noch zu viele Autofahrer, die sich nicht an die Begrenzung auf 120 km/h halten und somit übermäßig zur Lärmbelastung beitragen. Die Grünen appellieren an die Autofahrer, sich ihrer Verantwortung zu stellen. „Die Autofahrer tragen mit ihrem Verhalten auch zur Akzeptanz des sicherlich notwendigen Autoverkehrs bei.“ meint die Fraktionsvorsitzende Anita Klett-Heuchert. Sie betont, dass die Grünen im Gemeinderat sich weiterhin dafür einsetzen werden, die Verkehrsbelastung für die Einwohner zu reduzieren. Dafür müssten die Alternativen gestärkt werden. Stadtbahn und Ausbau des Radnetzes sollten endlich ernsthaft angegangen werden. Die Bundestagskandidatin der Grünen, Ingrid Hönlinger bringt es auf den Punkt: „Die Einführung eines Tempolimits im Ludwigsburger Bereich der A 81 war längst fällig. In Ballungsräumen muss konsequent daran gearbeitet werden, dass gesundheitsschädlicher Lärm, Feinstaub und CO2-Belastung zurückgehen. In einer Gesamtkonzeption muss der öffentliche Personennahverkehr weiter verstärkt und ausgebaut werden.“


In der Stellungnahme zur Freigabe der Standspur an der A 81 hat der Gemeinderat mit den Stimmen der Grünen gefordert: Lärmschutzmaßnahmen, wie z.B. der Bau von Lärmschutzwänden, sollen dann so umgesetzt werden, wie sie später für den Ausbau der Autobahn auf acht Spuren notwenig sein werden. Die Grünen unterstützen diese einstimmig beschlossene Forderung auch weiterhin. Wichtig sei jedoch eine umfassende Strategie. „Proteste von Anwohnern gegen den Verkehrslärm sind berechtigt. Wir müssen endlich Lösungen zum Wohl der Bürger finden“, so Stadträtin Barbara Schüßler. Lärm ist an vielen innerstädtischen Straßen ein Problem und betrifft nicht nur die A 81. Der Lärmaktionsplan, den die Stadtverwaltung derzeit erarbeitet, müsse daher wirksame Maßnahmen enthalten. Hierzu fordern die Grünen, Tempo 30 allgemein im Stadtgebiet und Tempo 40 für die Hauptverkehrsstraßen. – Und sie würden sich wünschen, dass sich die anderen Fraktionen nicht nur mit der Aktionsgemeinschaft auch hier genauso stark engagieren. Entsprechenden Beschlüssen am Ratstisch stehe nichts entgegen.


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